Wer psychisch erkrankt ist und Hilfe braucht muss, meiner Meinung nach, diese Hilfe schnell und so barrierearm wie möglich bekommen können. Die Realität sieht aber häufig anders aus.
Und zusätzlich plant der Gesetzgeber gerade, in einer großen Reihe von kleineren Veränderungen, unteranderem einen Eingriff in die ambulante Psychotherapie.
Nicht nur Fachverbände, sondern auch Betroffene und assoziierte Helfer:innen befürchten die Einführung einer Rasterpsychotherapie.
In meiner Ausbildung als Traumapädagogin vor Jahren war dieser Ansatz schon Thema. Jahre später soll er scheinbar in die Tat umgesetzt werden. Dabei geht es, einfach gesagt, darum die Dauer der Behandlung im Vorfeld anhand von verschiedenen Rastern festzulegen. Ganz ökonomisch eben.
Statt Ökonomisierung durch #RasterPsychotherapie brauchen wir endlich einen leichteren Zugang zu Psychotherapeutischen Angeboten, mehr kassenzugelassene Psychotherapeut:innen, eine angemessene Vergütung in der Ausbildung und eine wirkliche Ausbildungsreform.
Und wir brauchen zukunftsgewandte Gesundheitspolitiker:innen die sich für betroffene Menschen stark machen, statt weitere Hürden aufzubauen.
Zusätzlich können die Auswirkungen der Coronapandemie auf die gesamtgesellschaftliche Psyche in keinen aktuellen Gesetzesentwurf eingeplant sein. Statt jetzt noch jedem betroffenen Menschen Steine in den Weg zu legen, müssen wir endlich anfangen Psychische Erkrankungen genauso ernst zu nehmen wie physische Erkrankungen.
Dann bleibt uns nur eins übrig: betroffenen Menschen sofort zu helfen.